Das Bewerbungsverfahren in der Technik – Ablauf

(Beitrag Nr. 2015-10)

Üblicherweise laufen Bewerbungsverfahren bei Technologie-Unternehmen in mehreren Stufen ab. Die Tatsache, dass es um komplexe technische Produkte und Prozesse geht erfordert unter Umständen mehrere Schritte als anderswo.

An einem ersten Gespräch nehmen auf der Seite des Arbeitgebers meistens Vertreter der Personalabteilung sowie der zukünftige Vorgesetzte der zu besetzenden Position teil. Dieses Gespräch zielt in erster Linie auf ein gegenseitiges Kennenlernen ab. Der Arbeitgeber stellt sich als Unternehmen vor, erklärt Produkte, Prozesse und die Organisations-Struktur. Der Bewerber hat Gelegenheit sich selbst und seinen bisherigen beruflichen Werdegang darzustellen. Gerne werden vom Arbeitgeber auch einige allgemeine Fragen gestellt, die Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bewerbers ziehen lassen. Hier geht es um die Frage, wie gut ein Interessent als Mitarbeiter in die Organisation passen würde.

Ein unmittelbares Feedback des Unternehmens an den Bewerber bzw. eine verbindliche Terminvereinbarung zu einem zweiten Gespräch kann man normalerweise erst einige Tage später erwarten. Dazu sind beim Arbeitgeber zunächst ein wenig Bedenkzeit und interne Abstimmung der verschiedenen Gesprächsteilnehmer erforderlich.

In der nächsten Runde kommt man gerne schon technisch zur Sache. Je nachdem um welche Aufgaben und Verantwortungen es bei der besprochenen Stelle geht werden dem Bewerber Fallbeispiele, technische Unterlagen und auch Aufgabenstellungen präsentiert. Nicht selten ist ein Kandidat vor Ort aufgefordert eine fachliche Aufgabe zu lösen oder eine Berechnung durchzuführen. Man tauscht sich dabei mit dem Kandidaten über dessen frühere Tätigkeitsbereiche und Verantwortungen aus und zieht gerne Parallelen zu den zukünftigen Aufgaben. Gelegentlich wird dem Bewerber nun auch schon Einblick in einige Unternehmens-Bereiche gewährt. Das können Entwicklungs-Büros, Labors, die Produktion oder andere relevante Umgebungen sein.

Auch nach der zweiten Runde ist auf beiden Seiten etwas Bedenkzeit üblich. Nachdem Sie als Bewerber nun sehr viel mehr Einblick in das Unternehmen erhalten haben können auch Sie besser entscheiden, ob dieses für Sie als Arbeitgeber in Frage kommt.

Manche Firmen sind besonders konsequent und bieten spätestens jetzt zusätzlich einen sogenannten ¨Schnuppertag¨ an, an dem der Bewerber und einige Mitarbeiter des Unternehmens die Gelegenheit haben sich gegenseitig beim Bearbeiten einer realen Aufgabe noch besser kennen zu lernen.

Wenn es zu einer finalen Gesprächs-Runde kommt, ist vielfach ein Treffen mit der Geschäfstführung oder dem zuständigen Bereichsleiter möglich. Mit der Personalabteilung oder zuständigen Verantwortlichen werden ein konkreter Zeitplan für den Einstieg im Unternehmen, allgemeine Rahmenbedingungen für das Arbeitsverhältnis und auf Einzelheiten zum Arbeitsvertrag abgestimmt. Auch das Thema Gehalt ist nun angesagt und kann ausführlich besprochen oder verhandelt werden.

Schließlich sollten Sie als Bewerber nun einen Arbeitsvertrag vorgelegt oder zugesendet bekommen. Oft ist dieser bereits seitens des Unternehmens unterschrieben. Auch eine schriftliche oder mündliche Einstellungs-Zusage kann vorkommen. Sich hier Bedenkzeit zu nehmen und das Vertragsangebot gewissenhaft zu lesen ist sinnvoll. Eventuell auftauchende Fragen kann und soll man mit den Zuständigen Vertretern des Arbeitgebers abklären. Gegebenenfalls sind da oder dort noch Anpassungen erforderlich.

Mit Ihrer Gegenzeichnung des Dienstvertrages und Übergabe desselben an den neuen Arbeitgeber endet das Bewerbungsverfahren. Ihr Arbeitsverhältnis ist damit entsprechend den Inhalten des Arbeitsvertrages verbindlich.

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Robert Jeglitsch